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Weltaidstag 2010: Lockerung des Kondomverbots der katholischen Kirche ein wichtiger Schritt im Kampf gegen Aids

2010.11.30-Weltaidstag-HIV-SchleifeAnlässlich des Weltaidstages am 1. Dezember 2010 begrüßt die Vorsitzende des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Dagmar G. Wöhrl, die Äußerungen von Papst Benedikt XVI zur Verwendung von Kondomen: “Das gelockerte Kondomverbot ist ein wichtiger Schritt im Kampf gegen Aids“, so Wöhrl.

Erstmals erkennt der Papst die Rolle von Kondomen in der HIV-Prävention an. Der Papst hatte das traditionelle Verbot der katholischen Kirche zur Benutzung von Präservativen vor wenigen Tagen für bestimmte Personenkreise wie Prostituierte gelockert. „Diese Aussage des Papstes muss nun eine gesamtgesellschaftliche Diskussion loslösen. HIV/Aids ist eine tödliche Epidemie, die Menschen ihrer Lebens- und Länder ihrer Entwicklungschancen beraubt. Sie macht nicht vor Landesgrenzen halt und betrifft uns in Deutschland ebenso wie die Menschen in Afrika südlich der Sahara“, fordert die Ausschussvorsitzende.

Erfolge im Kampf gegen HIV/Aids
Die UN-Organisation zum Kampf gegen HIV/Aids (UNAIDS) hat in einem gerade veröffentlichten Bericht aufgezeigt: Es gibt eine Trendwende in der Aids-Epidemie“; so Wöhrl. Die Zahl der Neuinfizierten ist in den vergangenen zehn Jahren um fast 20 Prozent auf weltweit 2,6 Millionen Menschen jährlich gesunken. Dieser Erfolg ist vor allem auf Präventionsmaßnahmen wie den Gebrauch von Kondomen zurückzuführen.“ Auch im südlichen Afrika, der Region mit den weltweit höchsten Aids-Raten, stecken sich immer weniger Menschen mit dem tödlichen Virus an.

Präventionsprogramme zahlen sich aus
Die neuen Zahlen bestätigen: Investitionen in Präventionsprogramme zahlen sich aus. Mit Aufklärung und Verhütung lässt sich die Aids-Epidemie eindämmen und Leben können gerettet werden.“ So ist in 22 Ländern Sub-sahara Afrika die Zahl der Neuinfektionen seit 2001 um mehr als 25 Prozent gesunken, darunter Äthiopien, Simbabwe und Südafrika. Weltweit leben 33,3 Millionen Menschen mit der Krankheit.

Es gibt noch viel zu tun, insbesondere in Afrika südlich der Sahara
Weltweit sieben von zehn Neuinfektionen finden im südlichen Afrika statt, täglich mehr als 4.800 Menschen. Frauen sind dabei besonders betroffen. In Sub-sahara Afrika können viele Frauen aufgrund ihrer gesellschaftlich geringen Stellung die Verwendung von Kondomen nicht durchsetzen. Deshalb brauchen sie Mittel, die sie unabhängig von der Zustimmung des Mannes anwenden können – wie etwa Mikrobizide“, erläutert die Ausschussvorsitzend.

Mikrobizide werden als Cremes oder Gels vaginal angewendet und können Frauen vor einer Ansteckung mit dem Virus schützen. Derartige Präparate befinden sich derzeit noch in der Entwicklung; erste Erfolge gibt es bereits. Die UN-Konferenz zur Überprüfung der Fortschritte bei den Millenniumentwicklungszielen im September in New York hat die Mütter- und Kindersterblichkeit in den Fokus gestellt.

Zu recht“, findet Dagmar Wöhrl, „denn auch bei den Kindern gibt es großen Handlungsbedarf: Jeden Tag kommen mehr als 1000 Babies mit HIV zur Welt. Doch mit einer einfachen Behandlung könnte die Übertragung des HI-Virus von der Mutter auf ihr ungeborenes Baby verhindert werden. Dafür wollen wir uns weiter einsetzen“.

Download Pressemitteilung 30. November 2010

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