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Dieser Artikel stammt aus der Zeit meiner politischen Arbeit bis Okt. 2017 und kann überholte Informationen enthalten.

Meine aktuellen Website finden Sie hier:
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Liebe Nürnbergerinnen und Nürnberger, 
liebe Politik-Nerds, liebe Besucher meiner Homepage,

als ich mich im April 2016 dazu entschlossen hatte, nach 23 Jahren nicht noch einmal für den Deutschen Bundestag zu kandidieren, fühlte sich der Ausstieg aus der Politik noch weit weg an. Nun habe ich das Gefühl, es wäre seitdem gerade erst ein Wimpernschlag vergangen.

Auch wenn ich mich doch schwer damit tue, mein Büro im Paul-Löbe-Haus räumen zu müssen, weiß ich, es war genau die richtige Entscheidung. Ein erfülltes, erfolgreiches und ereignisreiches Politiker-Leben liegt hinter mir. Die Erinnerung an meinen ersten Tag im Langen Eugen in Bonn ist so, als wäre es gestern gewesen. Meine ersten Bundestagsjahre in Bonn verbracht zu haben, erscheint mir heute wie ein ganz besonderes Privileg. Politikergrößen wie Helmut Kohl, Theo Waigel, Gerhard Stoltenberg Otto Graf Lambsdorff, Hans Dieter Genscher, waren wegweisend für die Deutsche Geschichte, sie waren aber auch prägend für meinen politischen Werdegang.

Ich bin damals als Quereinsteiger und als Frau zu einer Zeit in den Bundestag gekommen, als es noch galt, so manches Vorurteil durch besonders gute Leistung und eine gute Portion an Beharrlichkeit zu widerlegen. Wenn ich mich erinnere, wie sehr ich im Bereich Wirtschaftspolitik am Anfang noch kämpfen musste, um als Frau akzeptiert zu werden, dann merke ich, dass seit meinem Beginn im Bundestag eben doch schon ein knappes Vierteljahrhundert vergangen ist.

Der Umzug nach Berlin stellte sich als die einzig richtige Entscheidung heraus – die Hauptstadt wurde Sinnbild für das Zusammenwachsen eines lange geteilten Deutschlands. Die heranwachsende, neue Generation mag sich manchmal darüber erstaunen, dass es uns noch immer wie ein kleines Wunder vorkommt, Plenarsitzungen im Reichstagsgebäude abzuhalten.

Wenn ich auf meine politische Laufbahn zurückblicke, dann bin ich zufrieden mit dem, was ich erreicht habe.

Im wirtschaftspolitischen Bereich bilden meine Jahre als Parlamentarische Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium im ersten Kabinett Merkel natürlich meinen persönlichen Höhepunkt – auch wenn es eine besonders arbeitsreiche und turbulente Zeit war.

Dass ich die letzten zwei Legislaturperioden meinen Wunschausschuss – den Ausschuss für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung – als Vorsitzende leiten durfte, war eine erfüllende und mit der internationalen Flüchtlingskrise besonders herausfordernde Aufgabe. Ich habe in diesen Jahren viele Einblicke in das Internationale Geschehen bekommen und habe viel Elend gesehen. Oft hat es mir den Schlaf geraubt. Aber ich habe auch die Hoffnung in den Augen der Menschen gesehen und das unbesiegbare Lachen der Kinder. Davon werde ich noch eine lange Zeit zehren und das treibt mich an, auch in Zukunft weiter entwicklungspolitisch tätig zu sein.

Ich verabschiede mich heute als Berufspolitikerin von Euch.

Wer mich kennt, weiß, dass ich immer ein politischer Mensch bleiben werde und somit auch weiterhin in diesem Bereich aktiv. Die große Bühne dafür überlasse ich aber nun der jüngeren Generation. Es gab in den Jahren eine ganze Reihe schwieriger Entscheidungen, bei denen ich immer meinem Gewissen gefolgt bin. Das war nicht immer einfach und dabei musste ich mich auch mal gegen die Linie meiner Fraktion stellen. Ich habe mich aber mit all meinen Kräften für die Menschen in Nürnberg und Deutschland eingesetzt und beende meine Tätigkeit mit dem guten Gefühl, mir dabei immer treu geblieben zu sein.

Mich selber zieht es wieder zurück in die Wirtschaft.

Viele von Euch haben sicherlich von meinem Engagement bei „Die Höhle der Löwen“ gehört und wissen, dass ich zusammen mit meinem Mann Hans Rudolf und meinem Sohn Marcus Maximilian in diesem Format auf der Suche nach neuen innovativen Ideen und Produkten bin. Es war mir immer ein wichtiges Anliegen, den Gründergedanken in Deutschland zu stärken und dafür will ich mich auch in Zukunft einsetzen.

Darüber hinaus werde ich aber in Berlin mit meiner Beratungsfirma auch weiterhin ein offenes Ohr für alle haben, die meinen Rat schätzen und auch ehrenamtlich auf vielen Kanälen aktiv bleiben.

Wenn Ihr weiterhin über mich und meine Arbeit im Bilde bleiben wollt, dann schaut doch auf meiner neuen Homepage vorbei. Auch wenn es dort nicht mehr täglich neue Beiträge geben wird, findet Ihr sicher immer wieder das ein oder andere an Neuigkeiten und Informationen, was Euch interessieren könnte.

Ich bedanke mich bei allen, die in den letzten Jahren mein Wirken auf dieser Seite verfolgt haben, mich kritisch hinterfragt, mir Mut und Zuversicht zugesprochen haben und mich auf meinem Weg begleitet haben.

Man sieht sich immer zweimal im Leben…

Eure Dagmar

PS: Diese Webseite unter www.dagmar-woehrl.de und mein Bog unter blog.dagmar-woehrl.de werden bis auf weiteres als Archiv erhalten bleiben. Aktualisierungen oder neue Inhalte werden auf diesen Seiten aber nicht mehr stattfinden.