Seit 2008 agiert die Politik im Zeichen der internationalen Finanzkrise. Und gerade die Immobilienwirtschaft stand im Epizentrum der weltweiten Erschütterungen: Der Auslöser dieser Krise in den USA war zumindest auch der Immobilienmarkt (sog. suprime Krise). Wir mussten unsere in Schieflage geratenen Banken durch Rettungspakete stützen und das in einem Ausmaß, das wir uns vorher nie hätten vorstellen können. Das Schlüsselwort hier ist „Vertrauen“. Aber ich muss betonen: Vertrauen in unser Banksystem ist wichtig, auch das Vertrauen der Banken untereinander.
Aber genauso wichtig ist es, dass die Menschen auch Vertrauen haben in die Funktionsfähigkeit unserer Immobileinmärkte. Immobilien waren meistens eine zuverlässige Kapitalanlage und für viele auch ein gutes Instrument der privaten Altersvorsorge. Umso wichtiger ist es, dass die Bürger dies weiterhin so sehen und von einer funktionierenden Immobilienwirtschaft profitieren. Und da hätten wir schon Grund für Zuversicht. Man braucht sich nur die eindruckvollen Zahlen vor Augen zu führen: Bruttowertschöpfung des Grundstücks- und Wohnungswesens betrug 2006 251 Mrd. Euro ( gehört mit zu einer der am stärksten wachsenden Branchen in Deutschland.); Die jährlichen Bauinvestitionen: über 200 Milliarden Euro.
Wenn ich mir die deutsche Immobilienwirtschaft ansehe, dann stelle ich auch fest: Sie ist vergleichsweise stabil und robust aufgestellt. Und auch die Wohnimmobilie ist als Anlageform nach wie vor attraktiv. Das liegt auch daran, dass wir im Unterschied zu USA oder Spanien eben konservative Rahmenbedingungen haben bei der Eigenheimfinanzierung. Auch Festzinskredite und Bausparverträge tragen zu einer sicheren und stabilen Wohnungsbaufinanzierung bei. Wenn wir jetzt von drohenden Liquiditätsengpässen, Notverkäufen und lokalen Preiseinbrüchen hören, dann handelt es sich meistens um den gewerblichen Immobilienbereich. Und insbesondere natürlich um neue, spekulativ agierende Wohnungsinvestoren.
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