Zur aktuellen Debatte um die Rohstoffstrategie der Bundesregierung äußert sich die CSU-Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (AWZ) Dagmar Wöhrl: „Eine sichere Rohstoffversorgung zu wettbewerbsfähigen Preisen ist von existenzieller Bedeutung für die deutsche und europäische Industrie.“
Die seit der Jahrtausendwende zu beobachtende hohe Preisvolatilität auf den Märkten ist das Ergebnis eines Ungleichgewichts zwischen Angebot und Nachfrage. Die Rohstoffversorgung ist global vernetzt und dadurch von einem Staat oder gar einem einzelnen Unternehmen nur begrenzt beherrschbar. „Es kann zu Marktstörungen kommen, wie beispielsweise Lieferverzögerungen als Folge von Konzentrationsprozessen in der Bergbaubranche und der Instabilität von Förderländern. Diese Störungen entstehen auch, wenn durch das Wachstum von Schwellenländern die Nachfrage unvorhergesehen schnell ansteigt oder Technologieschübe Bedarfsspitzen zur Folge haben. Noch behindern Handelsbeschränkungen den freien Kauf und Verkauf von rund 450 besonders wichtigen Rohstoffen. Das muss sich ändern.“ so Wöhrl.
„Wir müssen neue Wege finden! Rohstoff-Recycling intensiver betreiben, Handelshürden abbauen und im Besonderen müssen wir in Sachen ‚Rohstoffpartnerschaften‘ mit Entwicklungsländern stärker werden. Neben internationalen Partnerschaften und ‚Rohstoffdialogen‘ werden wir eine ‚deutsche Rohstoffagentur‘ gründen, sie als Informationssystem aufbauen, damit sie auch die Rohstoffförderprogramme des Bundes unterstützen und gemeinsame Forschungsprojekte mit der Industrie anstoßen kann. Bei der Außenhandelsfinanzierung müssen das Wirtschaftsministerium und der BDI das bereits existierende Garantieinstrument des Ungebundenen Finanzkredits (UFK) und die Exportkreditversicherung effizienter gestalten. Zudem müssen sich die Außenhandelskammern stärker mit Rohstofffragen beschäftigen.“, so Wöhrl.
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