Die Aufgabenstellung für die neue Schiffbaustudie, die heute auf der Tagesordnung steht, wurde Ende 2007 formuliert. Die europaweite Ausschreibung des Auftrages, der Ihnen auch vorliegt, fand im März 2008 statt. Zu dieser Zeit agierten die deutschen Werften und Schiffbauzulieferer auf einem Markt, der gerade den Höhepunkt eines mehrjährigen historischen Booms erreichte. V. a. für die deutschen Werften war das eine Entwicklung innerhalb weniger Jahre aus einem tiefen Tal in die lichten Höhen prall gefüllter Auftragsbücher. Ich erinnere an die Überschriften der Jahre 2003 und 2004, als der Boom noch nicht auf den deutschen Werften angekommen war: Der VSM warnte „Den Werften geht die Arbeit aus“. PwC formulierte als Resümee seiner ersten Schiffbaustudie: „Es ist fünf vor 12“.
Und in besagter PwC-Schiffbaustudie wurde davon gesprochen, dass die Werften in einem „Teufelskreis“ aus mangelnder Ertragslage, geringer Eigenkapitalausstattung, sinkender Kreditwürdigkeit und Investitionsstau gefangen seien. Die damalige erste PwC-Schiffbaustudie – übrigens in Kooperation mit der TU Hamburg-Harburg entstanden – kam zum richtigen Zeitpunkt. Die Anfang 2005 vorgelegte Studie zeigte klar und deutlich die Defizite der deutschen Schiffbauindustrie auf, insbesondere im Bereich der Werften.
Und sie gab differenzierte Handlungsempfehlungen an die Unternehmen, den Sozialpartner IG Metall und an die Politik. Die Studie fand – was bei Studien nicht selbstverständlich ist – in der Branche sehr gute Resonanz und Akzeptanz. Ich darf dazu vielleicht Bernard Meyer auf der vierten Maritimen Konferenz am 25. Januar 2005 in Bremen zitieren, der damals Vorsitzender des VSM war: „Die Studie ist eine saubere Analyse der Situation auf den Werften. Noch nie wurde so ganzheitlich das Thema Werften behandelt.“.
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