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Dieser Artikel stammt aus der Zeit meiner politischen Arbeit bis Oktober 2017 und kann überholte Informationen enthalten.

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Wöhrl berät über Erneuerbare Energien: Desertec hat Potential für die Entwicklung der ganzen MENA-Region

„Weltweit haben ca. 1,3 Mrd. Menschen keinen Zugang zu moderner Stromversorgung, und rund 2,7 Mrd. Menschen müssen sich auf traditionelle Biomasse (z. B. Holz und Dung) zum Kochen verlassen. Fast alle dieser Menschen (95%) leben im südlichen Afrika und dort insbesondere in ländlichen Gebieten“, erklärt die Vorsitzende des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Dagmar G. Wöhrl.

„Der Zugang zu moderner Energie ist jedoch ein Schlüsselfaktor für eine Verbesserung der Lebensbedingungen und für eine nachhaltige Entwicklung. Ohne Energie gibt es kein Wirtschaftswachstum und kein Entkommen aus der Armut“, so die Entwicklungspolitikerin.

Dies hat die Bundesregierung erkannt: Deutschland hat in den letzten fünf Jahren 3,8 Mr. Euro für nachhaltige Energieversorgung in Entwicklungsländern zugesagt. Ein Großprojekt ist ‚Desertec‘, das erneuerbare Energien aus den Wüsten dieser Welt zur nachhaltigen Energieversorgung für den lokalen Verbrauch und partiellen Export z. B. nach Deutschland erschließen will.

In ihrer Funktion als Staatssekretärin hat Wöhrl ‚Desertec‘ 2009 mit aus der Taufe gehoben. Und auch weiterhin berät die langjährige Wirtschaftspolitikerin mit Politikern und Unternehmensvertretern darüber, wie das Großprojekt ‚Desertec‘ an den Start gehen und dann lange nachhaltig wirtschaften kann.

Heute hat die Vorsitzende des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung eine öffentliche Anhörung zum Thema „Erneuerbare Energien in Entwicklungs- und Schwellenländern“ einberufen, zu der Sachverständige aus Industrie, Wirtschaft und Politik geladen sind.

„Herausforderung bleibt, den von Desertec erzeugten Wüstenstrom wettbewerbsfähig zu machen. Dazu müssen die Regierungen Nordafrikas erst ihre Strom-Subventionen für Öl und Gas abbauen, die bislang den lokalen Strommarkt verzerren“, so Wöhrl. Und ergänzt: „Was die Wenigsten wissen: Wir müssen mehr Stromkraftwerke in Nordafrika bauen, um Wasser zu erzeugen, als dass wir Stromkraftwerke brauchen, um tatsächlich Strom zu erzeugen.“

Das erste Referenzprojekt von Desertec in Marokko wird voraussichtlich ab 2014 Strom liefern können. Der Wüstenstrom kann dann helfen, den schnell ansteigenden Energiebedarf der stark von Öl und Gas abhängigen Länder zu decken. „Dies ist ein wichtiger Beitrag für die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit diesen Ländern“, erklärt die Entwicklungspolitikerin.

„Zusätzlich kann saubere Energie nach Deutschland und Europa exportiert werden. Langfristig wird Strom aus den Wüsten so zu einem wichtigen Element eines nachhaltigen nordafrikanischen und europäischen Energiemixes“, erläutert die Wirtschaftsfachfrau die Interessen Deutschlands und Europas an dem Projekt.

„2050 leben mehr Menschen in der Nordafrika und im Nahen und Mittleren Osten als in der EU (ca. 517 Mio.). Der derzeitige Altersdurchschnitt liegt bei 24 Jahren. Der stark steigende Energiebedarf wird bis dato größtenteils durch endliche Energieträger gespeist. Das können wir uns als wirtschaftlichen und klimapolitischen Gründen eigentlich jetzt schon nicht mehr leisten. Wir müssen handeln. Desertec bietet zukunftsgerichtete Lösungen, die wir aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft nun ergreifen und auf die Beise stellen müssen“, ruft die Vorsitzende des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung auf.

Pressemitteilung, 26. Oktober 2011

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