Heute traf Dagmar Wöhrl, MdB den afghanischen Staatspräsidenten Hamid Karsai bei einer Diskussion im Ausschuss. Gesprächsthemen waren die aktuelle Lage des Landes, die anstehende Afghanistan-Konferenz in London und die Pläne der Regierung Karsai für die kommenden Jahre.
Hierzu Dagmar Wöhrl: „Es wird um fünf Hauptpunkte in Afghanistan gehen: Die Sicherheit und Ausbildung afghanischer Streitkräfte, gute Regierungsführung, Wiederaufbau, regionale Zusammenarbeit vor allem mit Pakistan und die Reintegration von Gegnern der afghanischen Regierung.“
Von besonderem Interesse beim Gespräch mit Präsident Karsai war die Frage, ob es möglich ist, moderate Taliban in die afghanische Zivilbevölkerung einzubinden. Die neue Strategie der Bundesregierung für Afghanistan sieht die Schaffung eines Fonds vor, der ehemalige Taliban finanziell unterstützen und ihnen so eine neue Perspektive eröffnen soll.
Wöhrl erklärt weiter: „Die Bundesregierung will mit einem veränderten Konzept zur Ausbildung afghanischer Sicherheitskräfte in die Londoner Afghanistan-Konferenz gehen. Zudem wird an die Option gedacht, das deutsche Kontingent zu verstärken. Es ist wichtig, dass wir die afghanischen Streitkräfte in der Fläche ausbilden und zugleich mehr Präsenz bei der Bevölkerung zeigen. Das Band des Vertrauens zwischen der Bevölkerung und unseren Soldaten muss weitergeflochten werden.“
Für Dagmar Wöhrl war insbesondere auch eine Einschätzung Karsais über die Lage der Frauen in Afghanistan von Bedeutung. Dagmar Wöhrl: „Ich teile die Ansicht von Präsident Karsai, dass sich die Situation der Frauen in Afghanistan seit Sturz des Taliban-Regimes verbessert hat. Ich würde mir aber noch ein deutlich größeres und offeneres Engagement der afghanischen Regierung wünschen.“
Mit Ausblick auf die Afghanistan-Konferenz ergänzt Wöhrl: „Ich teile die Befürchtungen der FDP nicht, London drohe eine reine Truppenstellerkonferenz zu werden. Vielmehr gilt es, eine schonungslose Analyse des bisherigen Engagements vorzunehmen, Fehler zu korrigieren und neue Ziele und deren Umsetzung gemeinsam mit unseren Partnern zu entwickeln.“
Pressemitteilung, 27. Januar 2010
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