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Dieser Artikel stammt aus der Zeit meiner politischen Arbeit bis Oktober 2017 und kann überholte Informationen enthalten.

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Wider den illegalen Tiertransporten

Dagmar Wöhrl und Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt zu illegalen TiertransportenEinmal mehr machten Zollbeamte in Nürnberg einen traurigen Fund, als sie Anfang März 77 Welpen aus den Fängen skrupelloser Tierhändler befreiten. Die aus der Slowakei stammenden Tiere waren zu diesem Zeitpunkt vollkommen entkräftet, viel zu früh von ihren Müttern getrennt worden und benötigten dringend medizinische Versorgung.

Diese erhielten sie in vollen Umfang von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Tierheims Nürnberg-Fürth, bei denen ich mich auf diesem Wege noch einmal herzlich für Ihr großartiges Engagement und den unermüdlichen Einsatz bedanken möchte.

Bedauerlicherweise überlebten bis jetzt trotz größter Anstrengungen drei Welpen die letzten Wochen nicht. Dieses Unglück darf nicht ohne Folgen bleiben und muss als Anlass genutzt werden, um den illegalen und tierverachtenden Welpentransporten den Kampf anzusagen!

Gemeinsam politisch agieren
Umso wichtiger war es, dass Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt, der in seiner Funktion auch für den Tierschutz zuständig ist, meiner Einladung ins Nürnberger Tierheim folgte und sich selbst ein Bild von der Situation machte. Er zeigte sich ebenso bestürzt und versprach für eine Verschärfung der Strafen und Kontrollen zu plädieren.

Außerdem wies er auf das verschärfte Tierschutzgesetz hin, welches ab August  die Einfuhr zur Abgabe gegen Entgelt erlaubnispflichtig macht und damit die Verfolgung von Verstößen effizienter gestaltet. Ein Welpe müsse dann beim Transport „mindestens drei Monate alt sein, sowie eine Tollwutimpfung und ein Impfpass sind Pflicht“, sagte er.  Auf diesem Weg habe man sich dem Tierschutz „genähert“, ergänzte Schmidt, „am Ende sei man jedoch noch nicht.“

Neben einer Verschärfung der Gesetze und strengeren bundesweiten Kontrollen mache ich mich für eine Aufklärungskampagne des Bundes stark, denn:

„Wenn keine Käufer vorhanden sind, gibt es auch keine Tiertransporte.“

Potenzielle Abnehmer müssen über die Methoden und Merkmale unseriöser Händler aufgeklärt werden, um den illegalen Tiertransporten ihren Nährboden zu entziehen.

Des Weiteren habe ich mit Bundesminister Schmidt vereinbart, einen „Runden Tisch“ mit Tierschutzverbänden und Experten zu veranstalten, um die Problematik auf einer umfassenderen Ebene zu erörtern. Auch werden wir uns auch für härtere und häufigere Kontrollen aussprechen. Hierzu werden wir Kontakt mit den zuständigen Landes- und Bundesministern aufnehmen.  Schließlich müssen wir uns auch europaweit auf Mindeststandards für Transporte von Heimtieren stark machen, damit wir grenzüberschreitend gleich hohe Regelungen zum Schutze der Tiere haben.

Auch die Kommunen sind in der Verantwortung
Das Nürnberger Tierheim, welches sich aufopferungsvoll um die geretteten Tiere kümmert, darf nicht allein auf den Mehrkosten sitzen bleiben, die sich zum jetzigen Zeitpunkt bereits auf 130.000 Euro belaufen. Dies macht ca. 5000 Euro pro Tag, hauptsächlich für Medikamente. Hier ist die Stadt in der Pflicht entsprechende Fonds oder Zuschüsse bereitzustellen, um das Tierheim finanziell zu entlasten. Denn es kann nicht sein, dass einem gemeinnützigen Verein hier einfach alle Verantwortung abgegeben wird. Noch einen derartigen Tiertransport können wir finanziell einfach nicht mehr stemmen! Die gleiche Problematik haben mir auch Kollegen aus anderen Tierheimen in Deutschland geschildert.

Der erste politische Schritt auf einem langen Weg ist also getan, jedoch benötige ich auch weiterhin Ihre und Eure Unterstützung im Kampf gegen illegale Tiertransporte und für eine Verbesserung des Tierschutzes.

Nur gemeinsam können wir viel erreichen!

Eure Dagmar Wöhrl,
Bundestagsabgeordnete
Präsidentin des Tierschutzvereins Nürnberg-Fürth und Umgebung e.V.

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