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Dieser Artikel stammt aus der Zeit meiner politischen Arbeit bis Oktober 2017 und kann überholte Informationen enthalten.

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Weltjugendtag am 12. August 2012: Jugendlichen weltweit Chancen geben und Perspektiven bieten

1,2 Milliarden Jugendliche zwischen zehn und 19 Jahren wachsen weltweit in den unterschiedlichsten Lebensverhältnissen auf. In Europa diskutieren wir gerade wieder aus aktuellem Anlass die teils sehr hohen Arbeitslosenquoten unter Jugendlichen, denn in Spanien haben beispielsweise über 45 % der Jugendlichen keine Arbeit. Durch einen verstärkten Austausch im Bereich der Berufsbildung zwischen Deutschland und Spanien wird hier seit Juli 2012 versucht, die Situation in dem südeuropäischen Land zu verbessern.

Betrachtet man den weltweiten Vergleich, zeichnet sich ein weitaus schlechteres Bild. Mehr als 90 % der Jugendlichen leben in Entwicklungs- und Schwellenländern und stehen dort durchaus größeren und noch schwierigeren Herausforderungen gegenüber. Weltweit sind insgesamt etwa 75 Millionen Jugendliche arbeitslos. Denn nur rund 60 % von ihnen gehen auf weiterführende Schulen, in Sub-Sahara-Afrika sind es sogar weniger als 30 % der Jugendlichen. Deshalb können in den ärmsten Ländern der Erde rund ein Drittel der jungen Frauen und ein Viertel der jungen Männer nicht lesen und schreiben. Die meisten von ihnen leben im südlichen Afrika und Südasien. Außerdem hat trotz umfangreicher Aufklärungsmaßnahmen ein Großteil der Jugendlichen in den Entwicklungsländern kein umfassendes Wissen über HIV/Aids und wie sie sich davor schützen können. Schätzungsweise 2,2 Millionen Jugendliche sind HIV-infiziert.

Deshalb steht in diesem Jahr der 22. Weltjugendtag der Vereinten Nationen ganz im Zeichen der Fünf-Jahres-Agenda des Generalsekretärs der Vereinten Nationen Ban Ki-moon. Darin wird insbesondere auf die Bedeutung von Bildung, Arbeit und Unternehmertum bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen hingewiesen. Die Vereinten Nationen fordern unter anderem, die Bildungs-, Ausbildungs- und Jobchancen für Heranwachsende gezielt zu verbessern. Vor allem Mädchen und junge Frauen sollen früh in der Lage sein, selbst ihren Lebensunterhalt zu verdienen und eigenständig Entscheidungen für ihr Leben zu treffen. Ein weiteres Ziel ist es, Jugendliche stärker an der Gestaltung der Gesellschaft, in der sie leben, zu beteiligen. Aus diesem Grund werden derzeit im Rahmen des Weltjugendtags 2012 verstärkt Partnerschaften zwischen Jugendlichen in Industrie-, Schwellen- und Entwicklungsländern in’s Leben gerufen werden.

Die Bildungsförderung ist einer der Schwerpunkte der deutschen Entwicklungszusammenarbeit. Bis 2018 läuft beispielsweise in Malawi ein Projekt zur Verbesserung der Grundbildung. Dort wird der Ansatz der nachholenden Grundbildung für Kinder ohne Zugang zur formalen Schule verfolgt. Mehrere tausend Kinder haben dort nun bereits einen grundlegenden Abschluss, der ihnen den Zugang in eine höhere Klasse des formalen Schulsystems ermöglicht. Aufgrund der Erfolge der vergangenen Jahre im Bildungsbereich wurde Malawi in die „Global Partnership for Education“-Initiative aufgenommen.

Für Unterstützung des „Growth and Transformation Plan“ in Äthiopien sorgt bis mindestens 2014 ein weiteres Projekt der deutschen Entwicklungszusammenarbeit. Dort geht es insbesondere darum, die Berufsbildung sowie die ingenieurswissenschaftliche Hochschulbildung zu reformieren.  Das Projekt fördert die praxisorientierte Ausbildung von Studierenden in technischen Fächern sowie die Orientierung der Dienstleistungen des äthiopischen Berufsbildungssystems am Bedarf des Arbeitsmarktes.

Die Initiativen sind vielfältig, aber die vor uns liegenden Herausforderungen sind nach wie groß. Getreu dem Motto des diesjährigen Weltjugendtags „Building a better world, partnering with you“ werde ich mich in meiner Arbeit auch weiterhin für die Verbesserung der Lebensumstände und der Bildungschancen der Jugendlichen in der ganzen Welt einsetzen.

 

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