Eine Krankheit wie HIV/AIDS ist viel mehr als ein medizinisches Problem. Sie ist auch ein Test dafür, ob wir sensibel, verantwortungsvoll und solidarisch mit dem Leid anderer umgehen können.
Jede Gesellschaft muss offen sein für den Dialog über HIV/AIDS und darf niemanden ausgrenzen oder diskriminieren. Nur so kann umfassende Aufklärung funktionieren. Als Kuratoriumsmitglied der Bayerischen AIDS-Stiftung und mit meiner eigenen Stiftung setze ich mich insgesamt seit mehr als zwanzig Jahren für HIV/AIDS-Kranke in Deutschland und nun auch in Afrika ein.
Trotz rückläufiger Neuinfektionen vor allem in Subsahara Afrika und trotz sinkender Sterberaten weltweit leiden nach wie vor etwa 35 Millionen Menschen an HIV/AIDS. Positiv ist, dass sich im vergangenen Jahr etwa 20% weniger Menschen mit HIV infiziert haben als zehn Jahre zuvor; insbesondere die Zahl neuinfizierter Kinder ist innerhalb zweier Jahre um 25% zurückgegangen, weil die Mutter-Kind-Übertragung erfolgreich eingedämmt werden konnte.
Außerdem sind die Kosten für eine antiretrovirale Therapie dank Generika seit der Jahrtausendwende von etwa 8000 Euro auf 80 Euro gesunken. Dennoch haben wir es insbesondere in Osteuropa mit einer steigenden Zahl von Neuinfektionen zu tun und jedes Jahr sterben weltweit nach wie vor fast 2 Millionen Menschen an AIDS. Deshalb sollten die Therapiemaßnahmen schnellstmöglich auf alle HIV/AIDS-Erkrankten ausgeweitet werden. Und vor allem dürfen wir HIV/AIDS nicht verharmlosen. Aufklärung und Prävention sind das A & O im Kampf gegen HIV/AIDS!
„Positiv zusammen leben. Aber sicher!“, so lautet das Motto zum Welt-AIDS-Tag in diesem Jahr. Und genau das kann man nicht oft genug wiederholen: Jeder von uns kann im gemeinsamen Kampf gegen HIV und AIDS etwas bewirken!
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