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Dieser Artikel stammt aus der Zeit meiner politischen Arbeit bis Oktober 2017 und kann überholte Informationen enthalten.

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Migranten bilden Migranten aus

Immer mehr junge Menschen in Deutschland haben einen Migrationshintergrund. Mittlerweile sind es 1,1 Millionen Jugendliche zwischen 10 und 15 Jahren. Die steigende Zahl der jungen Migranten ist Chance und zugleich große Herausforderung. Denn noch ist ihre Ausbildungssituation deutlich schlechter als die von gleichaltrigen Deutschen. So absolvieren zum Beispiel nur rund ein Drittel der ausländischen Jugendlichen eine Berufsausbildung. Bei den deutschen Jugendlichen sind es hingegen rund zwei Drittel.

Wir brauchen daher unbedingt mehr Ausbildungsplätze für junge Migranten. Unternehmer mit Migrationshintergrund können dabei  eine wichtige Rolle spielen. Derzeit gibt es in Deutschland rund 580.000 Betriebe, deren Inhaber Migranten sind. Ihre Wirtschaftskraft ist enorm und wächst immer weiter. Doch leider bilden sie zu wenig aus. Nur 14 Prozent beteiligen sich an der betrieblichen Ausbildung. Das ist deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt von 25 Prozent.

Die Ausbildungsbeteiligung dieser Betriebe muss dringend erhöht werden. An erster Stelle gilt es dabei ein Informationsdefizit zu verringern. Viele Unternehmer mit Migrationshintergrund sind kaum mit dem deutschen Bildungssystem vertraut. Sie wissen häufig nicht, ob und wie sie ausbilden können. Viele glauben zum Beispiel, ihr Betrieb sei zu klein oder sie dürften aufgrund ihrer fehlenden deutschen Staatsbürgerschaft nicht ausbilden. Hinzu kommen bürokratische, finanzielle und sprachliche Barrieren. Der Nachweis einer Ausbildungsberechtigung stellt für einige Betriebsinhaber ebenso ein Hemmnis dar wie die Angst vor zu hohen Ausbildungskosten und mangelnden Deutschkenntnissen.  

Hier gilt es anzusetzen. So fördert die unionsgeführte Bundesregierung zum Beispiel seit kurzem Ausbilderseminare für Fachkräfte und Unternehmer mit Migrationshintergrund. Ziel: Bis Ende 2010 sollen 1.000 zusätzliche Migranten eine Ausbildungsberechtigung erhalten.

Wir brauchen noch mehr solcher Projekte. Das Motto muss lauten: Migranten bilden Migranten aus.
Damit stärken sie sich gegenseitig. Denn einerseits bekommen Migranten-Betriebe begehrte Fachkräfte. Andererseits eröffnen sich für die jungen Migranten neue Aufstiegschancen in unserem Land. Der Vorteil für beide Seiten liegt auf der Hand. Wir müssen nur zugreifen. Daher appelliere ich an alle Unternehmer mit Migrationshintergrund: Bildet aus!

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