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Dieser Artikel stammt aus der Zeit meiner politischen Arbeit bis Oktober 2017 und kann überholte Informationen enthalten.

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2010 – Optimismus wagen

Ein neues Jahr hat begonnen. Und ich hoffe sehr, das dieses Jahr von allen lautstark empfangen wurde. Denn bekanntlich diente die Silvesterknallerei ursprünglich dazu, die bösen Geister des vergangenen Jahres zu vertreiben.

Wir sind auf einem guten Weg. Während vor einem Jahr die Wirtschaft noch massiv einbrach, erleben wir seit einiger Zeit einen spürbaren Aufwind – insbesondere weil die Staaten in aller Welt beherzt eingegriffen haben. Dennoch ist die Krise noch längst nicht vorbei.

2010 stehen wir vor vielen Herausforderungen. So wird der strukturelle Wandel voranschreiten, denn in vielen Wirtschaftsbereichen wurden in den letzten Jahren Überkapazitäten aufgebaut. Um Arbeitsplätze zu sichern, müssen daher innovative Unternehmen, die neue Wachstumsfelder bestellen, weiter intensiv unterstützt werden. Deswegen war es mir als Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium immer so wichtig, die Innovationsförderung zu erhöhen – insbesondere für die kleinen und mittleren Unternehmen. Mittlerweile sind wir im Hightech-Bereich auf den internationalen Märkten sehr gut aufgestellt und deswegen rufe ich auch im neuen Jahr allen zu: Lasst uns Optimismus wagen!

Dieser Optimismus ist kein naiver Optimismus. Er beruht auf Fakten. So sind z. B. deutsche Unternehmen im Bereich der Umwelttechnik weltweit führend. Trotz der Wirtschaftskrise gehen Prognosen davon aus, dass sich bis 2020 der Umsatz der Umweltindustrien auf 3.100 Mrd. Euro mehr als verdoppeln wird. Moderne Umwelttechnologie kann dafür sorgen, dass ressourcenschonender produziert und mehr auf nachwachsende Rohstoffe zurückgegriffen wird. Gleichzeitig lassen sich CO2-Emissionen einsparen, wodurch der Klimawandel gebremst wird.

Damit stellen sie eine wichtige Brücke dar, um Umweltschutz und Wirtschaftswachstum miteinander zu vereinbaren. Der Klimagipfel in Kopenhagen hat gezeigt, dass wir solche Brücken dringend brauchen.

Gerade die Entwicklungsländer benötigen Raum für Wachstum. So hat z. B. Afrika in den Jahren vor der Krise eine insgesamt beeindruckende wirtschaftliche Entwicklung gezeigt. In Subsahara-Afrika waren in den vergangen Jahren 5% bis 7% Wirtschaftswachstum die Norm. Das Potential für noch mehr Wachstum ist riesig. Dennoch liegen bedeutende Kräfte brach. So sind z. B. viele Gebiete von der nationalen Stromversorgung abgeschnitten. In regionalen Wirtschaftsunternehmen tappt man nach Sonnenuntergang oft im Dunkeln. Mit Strom aus erneuerbaren Energien ist es möglich, auch nach Sonnenuntergang zu arbeiten, wodurch neue Arbeitsplätze entstehen können – vor allem in den armen ländlichen Regionen.

Deutsche Unternehmen haben bei den umweltfreundlichen Energien einen Weltmarktanteil von ca. 30%. Hier stehen die Chancen also gut, dass es ein deutsches Unternehmen ist, dass Afrika die Technologien liefert, mit denen ein nachhaltige Wirtschaftswachstum gelingt. Was gibt es besseres, als gleichzeitig Armut zu lindern, den Klimawandel aufzuhalten und dabei auch noch Arbeitsplätze in Deutschland zu schaffen?

Meine Antwort: Nichts! Und deswegen werde ich mich auch als Vorsitzende des Bundestagsausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung intensiv darum bemühen, dass in den armen Ländern der Welt gute marktwirtschaftliche Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit deutsche Technologien zum Entwicklungsbeschleuniger werden können.

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