Die Vorsitzende des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung im Deutschen Bundestag, Dagmar Wöhrl, MdB empfing den sudanesischen Außenminister Ali Ahmed Karti zu einem Gespräch in Berlin.
Mit Blick auf das Todesurteil gegen die junge Muslimin Miriam Yania Ibrahim, die aufgrund ihrer Heirat mit einem Christen das gemeinsame Kind in Haft zur Welt bringen musste, forderte Wöhrl:
„Religion darf in keinem Land der Welt zur Ausrede für Gewalt und Verfolgung werden. Dass die junge Muslimin ihr Kind in Ketten zur Welt bringen musste und nun um ihr Leben bangt, nur weil sie einen Christen geheiratet hat, ist unmenschlich und inakzeptabel.“
Wöhrl sprach vor allem über die Rolle der sudanesischen Regierung bei der Konfliktbewältigung in Darfur und im Südsudan:
„Wenn der Sudan ein echter Friedensmittler in Darfur und für sein Nachbarland Südsudan sein möchte, muss er zunächst eine unabhängige Justiz, Pressefreiheit und eine tolerante Zivilgesellschaft im eigenen Land ermöglichen.“
Wöhrl warnte gleichzeitig vor dem Konfliktpotential eines möglichen Staudamms im Nil:
„Wenn wir künftige Krisen in der Region verhindern wollen, müssen weiterhin alle Menschen gleichberechtigten Zugang zu Trinkwasser aus dem Nil haben. Den Fluss hauptsächlich als Bewässerungsquelle für die Felder zu nutzen, lässt die Menschen langfristig verdursten und Verteilungskämpfe wären dann die dramatische Folge.“
„Der Dialog zwischen Partnern in der ganzen Welt ist essentiell, damit wir gemeinsam für Fortschritt und Entwicklung sorgen können. Krisenbewältigung und Krisenprävention sind unsere größte Herausforderung überhaupt. Deshalb ist der angekündigte Nationale Dialog im Sudan ein sehr positives Zeichen. Dieser kann aber nur erfolgreich sein, wenn alle Bevölkerungsgruppen gleichberechtigt daran beteiligt werden – auch die politische Opposition.“
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