Archivinhalt
Dieser Artikel stammt aus der Zeit meiner politischen Arbeit bis Oktober 2017 und kann überholte Informationen enthalten.

Meinen aktuellen Webauftritt finden Sie hier:
→ www.dagmar-woehrl.consulting



Rede anlässlich der Europatage am 9. Mai 2009 in Neudrossenfeld

Der Schwerpunkt für die Europatage ist sehr gut gewählt. Rumänien bildet mit Bulgarien das jüngste Mitglied in der europäischen Familie. Da werden die ersten Schritte immer mit besonders viel Aufmerksamkeit verfolgt. Gerade in Deutschland verfolgen und begleiten wir diese Schritte mit viel Interesse und Engagement. Zugleich ist nicht zu verkennen, dass auch Rumänien mit den Herausforderungen der aktuellen Wirtschafts- und Finanzkrise zu kämpfen hat. Auch darum sollte sich die europäische Familie kümmern. Denn schließlich sitzen wir hier alle im selben Boot. Ich bin überzeugt, dass von dieser Veranstaltung neue Impulse und neuer Optimismus für unsere zukünftige Zusammenarbeit in der EU ausgehen.

2007 hat Rumänien gemeinsam mit Bulgarien die fünfte Beitrittsrunde der EU abgeschlossen – unter deutscher EU-Ratspräsidentschaft. Mit der Erweiterung der EU nach Osten seit 2004 haben wir den historischen Schritt zur endgültigen Überwindung der Teilung Europas vollzogen. Gerade in dieser Woche haben die Regierungschefs unter tschechischer Ratspräsidentschaft in Prag den fünften Jahrestag der EU-Osterweiterung feierlich begangen. Die Bilanz seit Mai 2004 ist schon beeindruckend: die EU hat sich spürbar vergrößert, die EU ist vielfältiger und kulturell reicher geworden, die Beitrittsländer haben enorme Aufholdynamik auf wirtschaftlichem Gebiet entfaltet – auch Dank europäischer Solidarität. Das Wichtigste: die Lebensumstände für Millionen Osteuropäer haben sich verbessert – sie erleben lang ersehnte Freiheit und Demokratie, aber auch langsam steigt auch der persönliche Wohlstand.

Gewiss, die Bilanz ist beeindruckend. Doch die Europatage bieten auch Anlass, sich darüber Gedanken zu machen, wie die Reise weitergeht. Die Vertiefung der europäischen Integration ist kein Selbstläufer. Das konnten wir gerade bei den Diskussionen in Tschechien zum Vertrag von Lissabon erleben. Und auch bei uns hinterfragen viele Bürgerinnen und Bürger kritisch die Überzeugungskraft der europäischen Idee. Die Erweiterungspolitik darf daher nicht zum Selbstzweck werden.

Rede im PDF Format zum Download

, ,

Comments are closed.