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Dieser Artikel stammt aus der Zeit meiner politischen Arbeit bis Oktober 2017 und kann überholte Informationen enthalten.

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Wöhrls Runder Tisch zum Thema Welternährung

„Die großen Krisen dieser Zeit – Klimawandel, Energiekrise, Nahrungsmittelkrise, Finanz- und Wirtschaftskrise – haben zu einer verheerenden Ernährungssituation in großen Teilen der Welt geführt.

Der FAO (UN-Organisation für Nahrung und Landwirtschaft) zufolge hungern derzeit weltweit 925 Millionen Menschen. Fragen der Ernährungssicherheit werden in den nächsten Jahrzehnten zu einem beherrschenden Thema im entwicklungspolitischen Bereich werden. „Grund genug, um sich mit Akteuren der Zivilgesellschaft verstärkt damit auseinanderzusetzen und auszutauschen“, findet die Vorsitzende des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Dagmar G. Wöhrl. Zu diesem Zweck hat sie am Montag, 8. November 2010 Vertreter/innen verschiedener Nichtregierungsorganisationen (NGOs) aus der Region Nürnberg erneut zu einem Runden Tisch eingeladen.
Wöhrl weist auf notwendige strukturelle Veränderungen hin, um den weltweiten Hunger zu beheben: „Um nicht vor der Erreichung des Millennium-Entwicklungsziels Nr. 1 – die Halbierung weltweiter Armut und Hunger bis 2015 – zu kapitulieren, müssen wir die Rahmenbedingungen für den internationalen Handel verändern. Die dramatisch ansteigenden Spekulationen mit Nahrungsmitteln an den Weltfinanzmärkten tragen zu einer zunehmend instabilen Welternährungssituation bei.

Wenn große Finanzinvestoren an den Agrarrohstoffbörsen mitmischen, jagen die Preise nach oben. Das trifft besonders die Ärmsten der Armen in Entwicklungsländern. Einer Studie der FAO zufolge sind 98 Prozent der Geschäfte an Rohstoffmärkten Termingeschäfte und Spekulationen, die den Preis künstlich in die Höhe treiben, ohne die Lebensmittel tatsächlich zu kaufen. „Diese Entwicklung – diese Spekulation auf Kosten von Menschenleben – ist unverantwortlich und muss eingedämmt werden!“, so die Ausschussvorsitzende.

Neben der Diskussion globaler Rahmenbedingungen gilt es aber auch, den Blick auf die Lage vor Ort zu richten. Dort klaffen die Bedingungen und Bedarfe immer weiter auseinander. „Während in Ländern südlich der Sahara und in Asien Menschen oft aus Mangel an Grundnahrungsmitteln verhungern, ist insbesondere in den großen Schwellenländern eine Veränderung der Essgewohnheiten zu beobachten“, erläutert die CSU-Politikerin. „Der wachsende Fleischkonsum in bevölkerungsreichen Ländern wie China und Indien wirkt sich auch auf die Welternährungssituation aus. Die Bekämpfung von Hunger und extremer Armut ist eine Aufgabe, die sich nur global lösen lässt. Es ist dringend erforderlich, Konzepte zu entwickeln, die dem individuellen Entwicklungsgrad eines Landes entsprechen“, so Wöhrl.

Pressemitteilung, 09. November 2010

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