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Wie Abfall zur Lebensquelle wird – AWZ-Vorsitzende Dagmar Wöhrl besucht die „Menschen vom Müllberg“ in Kairo

Wie Abfall zur Lebensquelle wird – AWZ-Vorsitzende Dagmar Wöhrl besucht die „Menschen vom Müllberg“ in KairoWenn man an Kairo denkt, hat man nicht in erster Linie Bilder von Müllbergen vor Augen. El Khusus zählt zu den Wohngebieten in Kairo, in denen fast 50 % der Bevölkerung leben, ohne hierfür eine Erlaubnis zu haben. El Khusus gilt als „Müllstadt“, denn die Menschen verdienen hier ihren Lebensunterhalt durch die Verwertung des Mülls.

Die Vorsitzende des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, MdB Dagmar G. Wöhrl besuchte während ihrer Dienstreise in Ägypten und Tunesien das deutsche Stadtentwicklungsprojekt: „In El Khusus wird der Müll zu Lebensquelle; zum Lebensunterhalt für koptische Christen“, erklärt Wöhrl.

Seit September 2010 wird in Ägypten im Rahmen des Vorhabens „Beteiligungsorientiertes Entwicklungsprogramm in städtischenArmutsgebieten“ der deutschen Entwicklungszusammenarbeit eine Kombifinanzierung der Bill und Melinda Gates Stiftung in Höhe von 3,7 Mio. Euro mit einer Laufzeit von 48 Monaten umgesetzt. Dadurch soll ein integriertes und gemeindebasiertes Abfallmanagementsystem in zwei Städten des Gouvernorats Qalyubeya sowie im Großraum Kairo eingeführt werden.

Dagmar Wöhrl: „Ziel ist es, das Umfeld der Bewohner sauberer und gesünder zu gestalten und städtische Arme in das Abfallmangagementsystem zu integrieren. Dabei werden neue und bessere Beschäftigungsmöglichkeiten entwickelt, was sowohl zur Armutsreduzierung beiträgt, als auch zur positiven und nachhaltigen Entwicklung im gesamten Großraum Kairo.“

Die organischen Abfälle werden durch Schweine entsorgt, die auf den Müllhalden leben. Aufgrund der Schweinegrippe ließ der ehemalige Präsident Mubarak jedoch alle Schweine schlachten.

Dies verschlechterte die Situation der Menschen vor Ort dramatisch, da dadurch nicht nur eine wichtige Einnahmequelle wegfiel, sondern der organische Müll nicht weiterverwertet werden konnte, was zu massiven gesundheitlichen Problemen führte. Inzwischen werden allerdings wieder die ersten Schweine angesiedelt.

Wöhrl über die Zukunft des Projekts: „Uns war klar, dass Investitionen sinnlos sind, wenn man das Misstrauen der Menschen nicht überwinden kann. Gerade durch die von der GIZ (Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit) durchgeführten Workshops über Abfallmanagement, Stoff- und Materialkunde und die Wertigkeit der unterschiedlichen Abfallprodukte, haben die Menschen ein anderes Verständnis vom Abfallmanagement bekommen. Die koptischen Christen leben vom Müll aus den reicheren Vierteln und haben meist weniger als einen Dollar pro Tag, aber durch eine effektivere Müllverwertung haben sie jetzt eine Chance auf ein menschenwürdigeres Leben.“

Wie Abfall zur Lebensquelle wird – AWZ-Vorsitzende Dagmar Wöhrl besucht die „Menschen vom Müllberg“ in Kairo

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Pressemitteilung, 22. September 2011

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  1. Ägyptische Abfallentsorgung: Müllberge in Kairo « kopten ohne grenzen - 16. September 2012

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