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Dieser Artikel stammt aus der Zeit meiner politischen Arbeit bis Oktober 2017 und kann überholte Informationen enthalten.

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Dagmar Wöhrl fordert rigoroses Handelsverbot für Robbenprodukte in der EU

Die EU-weite Debatte um ein Handelsverbot für Robbenprodukte geht in die nächste Runde. Der Ausschuss der Ständigen Vertreter in der EU diskutiert am heutigen Dienstag zwei alternative Vorschläge, über die bislang noch keine Einigung erzielt werden konnte. Während Länder wie Irland, Frankreich, Spanien, Schweden, Finnland und das Baltikum für eine „gemäßigte” Variante plädieren, fordern neben Deutschland auch Belgien, Ungarn, Polen, Österreich, Slowakei, Niederlande und Großbritannien ein umfassendes Handelsverbot für alle Robbenerzeugnisse.

Die erste Option, die auf dem Vorschlag der EU-Kommission basiert, sieht dabei eine Ausnahmeregelung für Erzeugnisse von „tierschutzkonform getöteten” Robben vor. „An dieser Stelle von „Tierschutz” zu sprechen, halte ich für skandalös“, sagt die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundeswirtschaftsminister, Dagmar Wöhrl. „Und selbst wenn – wie soll diese Regelung überwacht werden? Es kann nur eine Lösung in Form eines rigorosen Verbots für Robbenerzeugnisse geben. Ich setze alles daran, um ein komplettes Verbot voranzutreiben.

Die Chancen auf Erfolg stehen derzeit gut: So hat sich bereits die zuständige Arbeitsgruppe des EU-Parlaments für ein umfangreiches Handelsverbot ausgesprochen. Folgt der Ausschuss der Ständigen Vertreter heute dem Vorschlag, gibt es eine berechtigte Hoffnung für ein EUweites Handelsverbot für Robbenerzeugnisse.
Da wir in vielen, intensiven Gesprächen auch andere Länder davon überzeugen konnten, sich unserem Standpunkt anzuschließen, rückt das Handelsverbot endlich in greifbare Nähe“, so Wöhrl. „Mir liegt als Tierschützerin dieses Problem schon lange am Herzen. Es hat sich gelohnt, dass ich beim Thema gesamteuropäisches Handelsverbot viel Überzeugungsarbeit im Hintergrund geleistet habe.

Robben fürchten sich meist nicht vor den Menschen. Deshalb ist es völlig problemlos, an die Tiere heranzukommen und sie mit den so genannten Hakepiks, ein mit Haken versehener Schlagstock, zu erschlagen. Untersuchungen haben ergeben, dass dabei mehr als ein Drittel der Robben nicht gleich zu Tode kommt – und die Tiere somit lebend gehäutet werden. „Auch wenn heute rund 90 Prozent der Robben nicht mehr erschlagen, sondern erschossen werden, ist dieses Gemetzel unerträglich“, betont Wöhrl. „Wenn weiterhin Tiere für überflüssige Luxusprodukte sterben müssen, kann keine Rede von Tierschutz sein. Wir alle müssen jedes Jahr das grausame, massenhafte Robbenschlachten an den Bildschirmen miterleben. Dieses Blutbad ist nicht hinnehmbar.

Pressemitteilung, Nürnberg, 17.3.2009

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