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Dieser Artikel stammt aus der Zeit meiner politischen Arbeit bis Oktober 2017 und kann überholte Informationen enthalten.

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Börnsen/Wöhrl: Kulturgüter besser schützen

Die Koalitionsfraktionen haben in dieser Woche eine Initiative auf den Weg gebracht, Kulturgüter im Katastrophenfall besser zu schützen. Dazu erklären der kultur- und medienpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Wolfgang Börnsen (Bönstrup), und die zuständige Berichterstatterin Dagmar Wöhrl:

„Die Hochwasserkatastrophe in den vergangenen Wochen hat uns alle schockiert und tief betroffen gemacht. Noch sind die Wassermassen nicht überall vollständig beseitigt und bis tatsächlich alle Schäden komplett behoben sein werden, wird es noch viele Jahre dauern. Es zeichnet sich ab, dass erneut auch Kultureinrichtungen massiv beschädigt wurden. Einige traurige Beispiele: Das Landestheater Niederbayern in Passau wurde vom Hochwasser zerstört, im Fürstbischöflichen Opernhaus in Passau musste die gesamte Bestuhlung herausgenommen und alle Vorstellungen bis zum Saisonende abgesagt werden. Auch das am Donauufer gelegene Museum Moderner Kunst wurde im Erdgeschoss komplett überflutet und viele wertvolle Kunstwerke wurden zerstört. Ebenfalls Opfer der Fluten wurde zum Beispiel das vor allem für seine herrliche Architektur bekannte frühklassizistische Sommerpalais in Greiz in Thüringen.

Wertvolle Kulturgüter sind in Bibliotheken, Museen und Archiven in der Vergangenheit immer wieder durch Naturkatastrophen und Unglücke beschädigt oder vollkommen vernichtet worden. Wir alle haben auch noch die Bilder der ausgebrannten Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar 2004 und den Einsturz des Kölner Stadtarchivs 2009 vor Augen, bei dem 30 Regalkilometer mit den Beständen eines der bedeutendsten kommunalen Archive Europas in die Tiefe gerissen wurden. Allein hier beläuft sich der Schaden auf eine Milliarde Euro.

Unsere Kunst- und Kulturgüter sind ein Schatz von unermesslichem Reichtum, den es mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln zu verteidigen und zu schützen gilt. Wir wollen, dass die Maßnahmen von Bund, Ländern und Kommunen beim Hochwasserschutz künftig noch besser koordiniert werden, damit wir den Zerstörungen unserer Kunst- und Kulturgüter vorbeugen oder im Notfall schneller reagieren können. Daher fordern wir mit unserer Initiative die Bundesregierung auf, gemeinsam mit den Bundesländern die Einsetzung eines Verantwortlichen auf Bundesebene zu prüfen, der den Schutz bedrohter Kulturgüter im Fall eines Katastrophenfalls koordiniert. Zudem soll ein interdisziplinäres Expertennetzwerk eingerichtet werden, das zum Schutz, zur Bergung und zur Restaurierung von Kulturgütern herangezogen werden kann. Zugleich soll die Gründung eines zentralen bundesdeutschen Instituts für Konservierungs- und Kulturschutzforschung geprüft werden.

Auch wenn die Zuständigkeit für den Schutz von Kulturgütern bei den Bundesländern liegt, muss unserer Ansicht nach der Bund die Initialzündung für eine Stärkung des Kulturgüterschutzes geben.“

www.cducsu.de
Wolfgang Börnsen
Dagmar G. Wöhrl

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