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Erdbeben Nepal. Hilfe, die ankommt – Stern.de, 13. Juni 2016

Die Trümmer vor dem alten Königspalast in Kathmandu sind längst beiseite geräumt. Doch abseits der Touristenattraktionen wird schnell deutlich, wie wenig seit dem verheerenden Erdbeben, dass Nepal vor einem Jahr heimgesucht hat, passiert ist: Viele Dörfer sehen noch immer aus wie Schutthaufen. Millionen Menschen wohnen noch immer unter Planen. Und die Regierung schafft es kaum, sich selbst zu verwalten.

Über vier Milliarden Dollar Hilfe versprach die Weltgemeinschaft nach dem Erdbeben. Dann passierte: nichts. Bis heute sind kaum Hilfsgelder bei den Opfern angekommen. Frust und Resignation liegen über dem Land wie die Regenwolken des Monsuns. Bei einem Besuch im Frühjahr warnte Dagmar Wöhrl, Vorsitzende des Bundestagsausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, die Hilfsgelder aus Deutschland könnten auch „für andere Länder freigegeben werden“.

Eigentlich sollten Familien, die ihr Haus verloren haben, umgerechnet 1700 Euro erhalten. Bisher haben allerdings erst ein paar Hundert Opfer die erste Zahlung von rund 450 Euro bekommen. Alle anderen leben noch immer neben den Trümmern und warten.

Die zahlreichen Nichtregierungsorganisationen im Land sind der einzige Hoffnungsschimmer. Im vergangenen Jahr berichtete der stern über das Leiden der Menschen im völlig zerstörten Bergdorf Saurpani, in der Nähe des Epizentrums. Ein stern-Team hatte das Dorf nach mehrtägiger Reise im Jeep und zu Fuß erreicht und auf dem Schulhof gezeltet.

Bei den Recherchen trafen die Reporter auf die freiwilligen Helfer von Karma Flights. Sie waren mit Motorrädern und zu Fuß gekommen – lange vor dem nepalesischen Militär. Für Karma Flights waren damals rund drei Dutzend junge Ausländer vor Ort. Es war die kleinstmögliche Hilfsorganisation mit einem einzigen angestellten Mitarbeiter. Doch die ehrenamtlichen Helfer verstanden zu improvisieren, sie nutzten ihre internationalen Kontakte, um den Menschen zu helfen. Ihre Spender und Unterstützer fanden sie über Facebook. Karma Flights organisierte Hilfslieferungen, die sie teils mit Yaks in die abgelegenen Dörfer brachten. Ein deutscher Medizinstudent und eine amerikanische Sanitäterin eröffneten eine kleine Krankenstation zur Erstversorgung der Verwundeten. „Ich werde nie die junge Frau vergessen, die nach einer problematischen Geburt in unser Lager getragen wurde. Die Leute waren acht Stunden über die zerstörten Bergpfade gewandert“, sagt Isabella Messenger von Karma Flights.

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Stern

Janis Vougioukas

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