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Sterbehilfe. Wie soll das Leben enden? – Nürnberger Zeitung, 04. Februar 2014

Noch größer als die Angst vor dem Tod scheint die Furcht vor langem Leiden zu sein: Die Mehrheit der Deutschen befürwortet die aktive Sterbehilfe.
Beim Thema Sterbehilfe sind viele Fragen offen. Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) will sie endlich umfassend in einem Gesetz klären. Die Mehrheit der Bevölkerung begrüßt das Vorhaben. Sie hat aber inhaltlich ganz andere Vorstellungen als der Minister.

In Deutschland gibt es kein spezielles Gesetz, das bei unheilbaren Krankheiten ein Sterben durch Sterbehilfe regelt. Eine hohe Zustimmung hat hierzu das Forsa-Institut im Auftrag der Krankenkasse DAK ermittelt: 70 Prozent der Deutschen würden sich bei schwerer Krankheit die Möglichkeit einer Sterbehilfe wünschen, zum Beispiel durch Ärzte. Gefragt wurde nach aktiver Sterbehilfe. Die meisten Befragten befürworten also nicht nur das Abschalten lebenserhaltender Geräte, sondern auch gezielte tödliche Eingriffe wie das Setzen einer Giftspritze.

Dagmar Wöhrl (CSU) wird als Nürnberger Bundestagsabgeordnete über einen Gesetzesentwurf zur Sterbehilfe abstimmen. Sie erhofft sich zuvor eine breite Debatte über das Thema, in der Politik wie in der Gesellschaft. 

„Es ist wichtig, dass sich die Menschen damit beschäftigen, sie setzen sich viel zu wenig mit dem Tod auseinander. Auch ich habe das erst getan, als mein Sohn starb.“

Er kam 2001 bei einem Unfall ums Leben. Kommerzielle Organisationen lehnt Dagmar Wöhrl ab, sie verurteilt aber nicht jede Form von Sterbehilfe.

„Es muss klare Grenzen und Regeln geben.Wichtig ist es, Menschen in verzweifelter Lage Mut zu spenden. Das Strafrecht darf aber nicht die letzte Antwort auf alle Fragen sein.“

Wenn ein Leben nur noch aus Leiden bestehe, sei selbstbestimmtes Sterben vertretbar.

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Nürnberger Zeitung
04. Februar 2014
Autor Erik Stecher

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