Nach einem Iran-Besuch wird die Nürnberger CSU-Bundestagsabgeordnete Dagmar Wöhrl im Internet übel beschimpft. Sie war zusammen mit der ehemaligen Grünenchefin Claudia Roth in den Iran gereist und hatte ein Kopftuch-Foto gepostet.
Auf dem Bild sind sowohl Wöhrl als auch Roth sowie zwei iranische Frauen mit Kopftuch zu sehen. Seitdem bekommt die CSU-Politikerin üble Kommentare und Hass-Mails. Sie sei als Politikerin einiges gewöhnt, sagte Wöhrl dem Bayerischen Rundfunk, dies habe aber eine andere Dimension.
“Wenn Menschen mir wünschen, dass ich geköpft, massenvergewaltigt oder ausgepeitscht werden solle, dann ist das keine freie Meinungsäußerung, dann bewegen wir uns im strafrechtlichen Bereich.”
Dagmar Wöhrl, CSU-Bundestagsabgeordnete
Sie sei noch unschlüssig, ob sie gegen die Absender der E-Mails Anzeige erstatte, sagte die CSU-Abgeordnete.
Jede Frau trägt Kopftuch
“Es ist erschreckend für mich, welchen inneren Hass manche Menschen in sich tragen”,
Im Iran für Soltani
Dagmar Wöhrl wäre es nach eigenen Angaben auch lieber, kein Kopftuch zu tragen, aber es sei die einzige Möglichkeit, ins Gespräch zu kommen. Wöhrl war unter anderem in den Iran gereist, um sich dort für den inhaftierten Nürnberger Menschenrechtspreisträger Abdolfattah Soltani einzusetzen.
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Bayerischer Rundfunk
Regionalnachrichten Mittelfranken
27.01.2015
Frau Wöhrl, erstatten Sie Anzeige.
Dieses Land und auch das Internet sind kein rechtsfreier Raum – das gilt für die einen ebenso wie für die anderen.