Am Freitag, 26. Juli, besuchte Staatsministerin Prof. Dr. Maria Böhmer, MdB und Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Nürnberg.
Die erste Station ihres Besuches war das Mahnmal für die Opfer des NSU-Terrors auf der Straße der Menschenrechtemit Kranzniederlegung und kurzen Worten des Gedenkens. “Es ist wichtig, dass die NSU-Mordserie im aktuell laufenden Verfahren detailliert und vollständig aufgeklärt wird.” so die Ministerin. “Bis Ende nächsten Jahres sollen die Untersuchungen abgeschlossen sein. Dies sollte dann auch Klarheit und die Chance. die Geschehnisse zu verarbeiten für die Angehörigen der Opfer bringen.” sagte Böhmer in ihrer Ansprachen weiter.
Auch ich bin zutiefst betroffen, dass ausgerechnet in Nürnberg, der Stadt der Menschenrechte, einige der Morde geschehen konnte. Vor allem wünsche ich mir eine vollständige und lückenlose Aufklärung dieser schrecklichen Taten und erwarte diese auch! Die ersten beiden Morde in Nürnberg waren ja bereits Gegenstand eines Teils der letzten Verhandlungstage in München.
Anschließend ging es weiter zur IBA Integrations- und Bildungsakademie in Nürnberg. Nach einer Begrüßung durch den Geschäftsführer Murat E. Kubilay berichteten Akademieleitung, Dozenten und Schüler unter dem Titel „Migranten bilden sich erfolgreich vom Hilfsarbeiter zum Meister weiter” von ihren Erfahrungen.
Der Fachkräftemangel in Deutschland ist nach wie vor groß: Deshalb müssen wir umdenken. Vor diesem Hintergrund sind besonders die Beschäftigten von Bedeutung, die man auf den ersten Blick gar nicht als potentielle Fachkräfte wahrnimmt – beispielsweise Angestellte mit Migrationshintergrund. Gerade Arbeitskräfte mit Migrationshintergrund konnten jahrelang ihre im Ausland erworbenen Berufsabschlüsse in Deutschland nicht anerkennen lassen, weshalb sie deutlich unter ihrer Qualifikationen Arbeit suchen mussten. Deswegen freue ich mich besonders, dass sich unser Projekt, die IHK FOSA – eine Prüfstelle zur Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse – bewährt hat und nicht nur für bessere Integration von Migrantinnen und Migranten, sondern auch für Fachkräftesicherung sorgt.
Zum Schluss hatten wir noch einen Termin bei der Firma Unkuri Großhandel am Nürnberger Hafen und führten dort mit dem Inhaber Vladimir Unkuri sowie Vitali Stab, Präsident des Verbandes Russischsprachiger Unternehmen in Bayern, und weiteren russischen Unternehmern ein Gespräch zur ethnischen Ökonomie.
Insgesamt war es ein vielseitiger Termin, von dem ich hoffe, dass er Frau Prof. Dr. Böhmer einen guten Überblick über die Nürnberger Integrationsthemen verschaffen konnte und einen repräsentativen Querschnitt dargestellt hat.
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