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Dieser Artikel stammt aus der Zeit meiner politischen Arbeit bis Oktober 2017 und kann überholte Informationen enthalten.

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Schließung von weltweit größtem Flüchtlingslager Dadaab muss verhindert werden!

Afrika südlich der Sahara. Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, BMZDie Vorsitzende des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (AWZ) im Deutschen Bundestag, Dagmar G. Wöhrl erklärt:

„Wenn Kenia seine Drohung wahr macht, die Flüchtlingslager Dadaab und Kakuma zu schließen, hätte das verheerende Konsequenzen für über eine halbe Million Flüchtlinge. In Dadaab leben 350.000 Flüchtlinge, die meisten von ihnen Somalier. In Somalia tobt aber immer noch ein schrecklicher Bürgerkrieg, die islamistischen al Shabaab-Terroristen kontrollieren einen großen Teil des Landes. Man kann die Flüchtlinge in Dadaab jetzt nicht einfach in den verheerenden Krieg zurückschicken, vor dem sie geflohen sind. Das gleiche gilt für das Lager Kakuma. Die meisten der 200.000 Flüchtlinge kommen aus dem Südsudan. Die Lage dort ist weiter instabil und es gibt heftige Kämpfe. Eine Rückführung der Flüchtlinge in die beiden Länder würde zu einer menschlichen Katastrophe führen.“

„Wenn es Belege dafür gibt, dass al Shabaab Terroristen in Dadaab und Kakuma rekrutiert, dann sollte die kenianische Regierung mit voller Härte dagegen vorgehen und diese Menschen angemessen strafrechtlich verfolgen. Eine pauschale Bestrafung aller Flüchtlinge für das Fehlverhalten Einzelner darf es aber nicht geben. Das widerspricht allen humanitären Prinzipien. Kenia hat in den letzten Jahren einen großen Beitrag bei der Aufnahme von Flüchtlingen in Ostafrika geleistet. Gemeinsam mit dem UNHCR muss die internationale Gemeinschaft das Land darum noch stärker bei der Versorgung der Flüchtlinge helfen. Auch müssen wir alle Möglichkeiten prüfen, wie wir Kenia besser bei der Terrorismusbekämpfung unterstützen können.“

Hintergrund:
Das Flüchtlingslager Dadaab wurde 1991 gegründet, Kakuma 1992. Dadaab gilt als die viertgrößte „Stadt“ Kenias mit Geschäften und medizinischen Einrichtungen. Kakuma musste wegen des großen Ansturms an Flüchtlingen im Zuge der Gewalt im Südsudan 2014 um die Hälfte vergrößert werden.

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