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Dieser Artikel stammt aus der Zeit meiner politischen Arbeit bis Oktober 2017 und kann überholte Informationen enthalten.

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Feuerpausen in Aleppo von 48 Stunden sind das Mindeste was wir brauchen

Die Vorsitzende des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (AWZ) im Deutschen Bundestag, Dagmar G. Wöhrl erklärt:

„Russland muss seinem Angebot für Feuerpausen von 48 Stunden in Aleppo umgehend Taten folgen lassen. Die humanitäre Lage vor allem im Ostteil der Stadt wird von Tag zu Tag katastrophaler. Es fehlt in Aleppo an allem. Nahrungsmittel, Medikamente, Trinkwasser für die 300.000 eingeschlossenen Menschen werden immer knapper. Ich finde es unfassbar, dass seit einem Monat wegen der ununterbrochenen Kampfhandlungen nicht ein einziger Hilfskonvoi das belagerte Gebiet erreichen hat können. 48 Stunden sind auch das Mindeste, was es braucht, damit die Strom- und Wasserleitungen der Krankenhäuser zumindest notdürftig repariert werden können. Und solche 2-tägigen Feuerpausen braucht es nicht nur einmal, sondern mindestens jede Woche, bis die Kampfhandlungen endlich ganz beendet werden.“

Weiter erklärt Wöhrl:

„Die Feuerpausen müssen von allen Seiten eingehalten werden, auch von den Rebellen. Aber Russland kommt als dem wichtigsten Unterstützer des Assad- Regimes und vor dem Hintergrund seiner immer schwereren Luftangriffe auf Aleppo in den letzten Wochen jetzt eine besondere Verantwortung zu. Die russische Regierung muss darum umgehend zeigen, dass sie es ernst meint und dieser Verantwortung nachkommt. Während in Aleppos Osten jeden Tag Menschen hungern und wegen fehlender medizinischer Behandlungsmöglichkeit sterben, hatte Russland bisher nicht mehr als den zynischen Vorschlag von dreistündigen Feuerpausen vorzuweisen, der reine Augenwischerei ist, weil in drei Stunden in einem so großen Gebiet keine echte Hilfe möglich ist. Und noch nicht einmal die drei Stunden hat man eingehalten, sondern gemeinsam mit den Truppen Assads weitergebombt.“

„Es geht hier vor allem um Menschenleben. Es geht aber auch um den letzten Rest an Glaubwürdigkeit Moskaus als Akteur in Syrien. Dass Russland in den letzten Wochen sogar Phosphor-Brandbomben gegen Zivilisten in Aleppo eingesetzt hat, wie Human Rights Watch berichtet, die Menschen in ganzen Straßenzügen auf brutalste Weise verbrennen und durch Wasser nicht zu löschen sind, ist menschenverachtend und überschreitet alle Grenzen. Eine weitere Eskalation des Kampfs um Aleppo rückt jede politische Lösung für Syrien in die Ferne und wird noch mehr unschuldige Menschenleben kosten. Jedes einzelne ist eines zu viel.“

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