Archivinhalt
Dieser Artikel stammt aus der Zeit meiner politischen Arbeit bis Oktober 2017 und kann überholte Informationen enthalten.

Meinen aktuellen Webauftritt finden Sie hier:
→ www.dagmar-woehrl.consulting



WöhrlWideWeb: Gekommen, um zu bleiben Gedanken zum cnetz – Verein für Netzpolitik – Teil 1

Wir Konservative im Netz sind wie die „Schmuddelkinder“ früher im Sandkasten, mit denen keiner spielen wollte. Wir sind zwar auch im Netz bzw. sitzen mit im Sandkasten, aber die Kinder bzw. Internetaktivisten, die schon vor uns da waren, wollen die relativ Neuen nicht so recht mitspielen lassen. Und sicherlich kann man uns ankreiden, dass wir erst relativ spät in den Sandkasten gestiegen sind – mit löblichen Ausnahmen natürlich.

Aber für die Meinungsvielfalt im Netz kann es nicht schaden, netzpolitische Themen aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten. Deshalb haben wir das cnetz gegründet.

Aber was ist das cnetz eigentlich? Nein, es ist nicht das analoge Mobilfunknetz der Telekom aus dem Ende des letzten Jahrtausends, dessen Tage bereits gezählt sind. Das gibt es auch. Unser cnetz ist etwas Neues. Hinter unserem cnetz verbirgt sich ein neuer Verein. Sein Thema. Netzpolitik im weitesten Sinne. Ein Verein bestehend aus Mitgliedern aus allen Bereichen der Gesellschaft: Vom Kommunal- bis zum Bundespolitiker über Journalistinnen und Journalisten, Bloggerinnen und Bloggern, IT-Spezialisten und Menschen, die einfach Spaß oder Interesse am Internet haben: Schüler, Studenten, Arbeitnehmer und Führungskräfte. Bunt gemischt also.
Was uns eint: ein bürgerliches Politikverständnis und ein besonderes Interesse an den Entwicklungen, die „dieses Internet“ mit sich bringt: wirtschaftlich, gesellschaftlich, politisch.

Wir sind überzeugt davon, dass die digitale Entwicklung unser Leben fundamental verändern wird. Unsere Arbeitswelt ändert sich genauso wie unser Einkaufsverhalten, die Kommunikation miteinander und die Möglichkeit der politischen Partizipation. Diese Entwicklung wollen wir mitgestalten. Wir wollen uns einmischen und mitdiskutieren. Wir wollen Antworten geben auf neue Fragen, orientiert an unserem gemeinsamen Wertefundament und unseren christdemokratischen/christsozialen Grundüberzeugungen von Freiheit und Verantwortung. Wir wollen allerdings keine ideologische Netzpolitik machen. Wir wollen, dass die Werte, die unsere Gesellschaft zusammenhalten, auch im Internet gelebt werden. Wir wollen aber gleichzeitig offen sein für neue gesellschaftliche Entwicklungen und die Chance der digitalen Entwicklung für unsere Gesellschaft, für uns alle nutzen.

In unserer Präambel haben wir definiert, dass wir Netzpolitik mit Maß und Mitte, statt mit Ideologie und Irrationalität gestalten wollen. Freiheit und Verantwortung im Netz sollen dabei unsere Leitlinien sein. Das Internet ist Auslöser und Treiber für eine fundamentale Veränderung unserer Gesellschaft. Die Art und Weise, wie Menschen leben und arbeiten, wird sich vollständig verändern. Eine Trennung zwischen analoger und digitaler Welt, zwischen virtuell und real, ist längst obsolet. Wir wollen eine bürgerliche und verantwortungsvolle Netzpolitik, die einen fairen Ausgleich zwischen den unterschiedlichen Interessen in einer pluralisierten Gesellschaft auch im Netz schafft.

Ich persönlich bin im cnetz dabei, weil die Digitalisierung unserer Gesellschaft und eine damit verbundene und ausgewogene Netzpolitik ein Generationen-Projekt ist, welches wir nicht anderen überlassen sollten, sondern selbst aktiv gestalten müssen. Für mich ist Netzpolitik ein Querschnittsthema, das sich nicht von anderen Politikfeldern trennen lässt, sondern in seiner Gesamtheit betrachtet werden muss. Deshalb müssen wir die Netzpolitik auch in den Mittelpunkt der politischen Arbeit rücken. Mit dem cnetz haben wir eine bunte Gruppe, die kreativ, dynamisch und offen netzpolitische Themen aus konservativer Perspektive aufbereiten möchte.

Das ist das cnetz und bei diesem spannenden Projekt brauchen wir Mitstreiter aus allen Bereichen der Gesellschaft und aus allen Gliederungen unserer Parteien. Alle Mitglieder sind bei uns gleich, haben die gleichen Rechte und können sich an der inhaltlichen, technischen und organisatorischen Arbeit beteiligen. Wir freuen uns auf Euch!

Und an alle Akteure da draußen im großen Sandkasten der Netzpolitik: Wir sind gekommen, um zu bleiben und mit Euch gemeinsam Netzpolitik zu gestalten. Lasst uns gemeinsam netzpolitische Sandburgen bauen!

Mehr Infos zum cnetz gibt es hier:
http://c-netz.info/blog/

Wer sich mit Netzthemen innerhalb der CSU und CDU engagieren will, geht es hier entlang:
http://www.csu.de/csunet/index.htm
https://www.cduplus.cdu.de/

Und mehr Beiträge zum Netz von mir:

It’s the internet, stupid! Web 2.0 ist nicht Geschichte, sondern der Anfang.

WöhrlWideWeb: Bundesregierung muss bei ACTA Vorbildfunktion einnehmen – Entwicklungsländer dürfen nicht zu den Verlierern von ACTA werden

WöhrlWideWeb: Lost in the Wilderness – 
oder wie ich entdigitalisiert wurde.

, , ,

2 Responses to WöhrlWideWeb: Gekommen, um zu bleiben Gedanken zum cnetz – Verein für Netzpolitik – Teil 1

  1. Christian Alkemper 23. Mai 2012 at 08:59 #

    Um beim Bild des Sandkastenspiels zu bleiben: “Ihr” wart nicht die Schmuddelkinder, sondern wir mochten eure Eltern und Geschwister nicht, weil sie uns(!) als Schmuddelkinder bezeichneten, uns mit Dreck bewarfen und in der Nachbarschaft rumerzählten, dass im Sandkasten nichts anderes als Hundekacke liegt. Ihr seid also quasi in Sippenhaft genommen worden.

    Zum Glück ändert sich unser Verhältnis gerade ein wenig, weil ihr trotzdem in den Sandkasten gekommen seid, als eure Eltern mal nicht hingeschaut haben. Und während ihr nun feststellt, dass wir keine Schmuddelkinder sind, sondern nur unseren Sandkasten lieben – trotz Hundehäufchen hier und da –, erkennen wir, dass ihr oft gar nicht so doof seid wie eure Eltern. Auch wenn Ihr vielleicht etwas seltsam tickt. ;-)

  2. A. Reiß 23. Mai 2012 at 08:50 #

    Guten Tag Frau Wöhrl,

    Konservative im Netz sind keine Schmuddelkinder, zumindest habe ich mich nie als solches gefühlt. Wer mit einer festen Wertevorstellung und urdemokratischer Haltung im Netz diskutiert wird akzeptiert. Es geht nicht darum, dass keiner mit ihnen spielen will, sondern dass sie bereits im Vorfeld viel Glaubwürdigkeit verspielt haben. Es funktioniert nicht mehr zu sagen, dass eine ist das eine, das andere das andere und quasi die reale und virtuelle Welt zu trennen. Beide Welten sind mittlerweile stark verwoben und das Netz vergisst nicht.

    Unterschiedliche Perspektiven gab es schon immer Netz ebenso auch bürgerliche Stimmen und auch in der Diskussion in einschlägigen Foren zum Thema Netzpolitik konnte und kann man mit konservativer Haltung diskutieren.

    Ein Verein zur bürgerlichen Koordination netzpolitischer Themen ist sich ein Gewinn fürs Netz. Allerdings wird mehr nötig sein. Wie Sie, denke ich, kommen die meisten ihrer politischen Kollegen aus den Kreisen beider Unionsparteien und sowohl in der Union, gemeint sind durchaus beide Parteien, als auch unter ihren Wählern gibt es seit Jahren einen Beißreflex. Was ihnen komisch vorkommt, muss seinen Ursprung im Netz haben, weil es früher ja nicht so war. Dies artet dann immer wieder in diversen Verbots- und Regulierungsdiskussionen ohne den notwendigen Verstand, was dort eigentlich gefordert wird. Um beim Sandkastenbild zu bleiben, sie haben vorhin noch fangen mit Kindern gespielt, die die Kinder im Sandkasten als merkwürdig und unansehnlich beschimpft haben und nun, nachdem sie nach Hause gegangen sind, wollen sie im Sandkasten mitspielen und wundern sich, warum man sie nicht mit offenen Armen empfängt.

    Ich hoffe, dass sie (im Verein) bei ihrer Offenheit bleiben, denn ein offener Geist und ein bürgerlicher Geist schließen sich nicht aus und man landet am Ende der Diskussion in der Conclusio bei Maß und Mitte.

    Ich wünsche Ihnen bei Ihrer Arbeit viel Kraft und Erfolg, dass Sie die Mauern einreisen können um offen zu diskutieren und aktiv an einer bürgerlichen Antwort zu netzpolitischen Themen arbeiten können. Als ehemaliges Unionsmitglied wünsche ich Ihnen den offenen Geist in Ihrer Partei und Schwesterpartei, dass sie genug Menschen an ihrer Seite haben, um die Arbeit aktiv zu bewältigen.

    „Wir sind gekommen um zu bleiben“, niemand hatte und hat vor sie wegzuschicken. Hier hat nämlich jeder seine Ecke im Sandkasten und wer mit anderen spielen will, sollte nicht die Burgen andere einreisen, sondern zeigen, wie man es selbst machen würde.

    In diesem Sinne viel Erfolg