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Dieser Artikel stammt aus der Zeit meiner politischen Arbeit bis Oktober 2017 und kann überholte Informationen enthalten.

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Mit High-Tech in die Energiezukunft

Als ich vor kurzem mit Schülerinnen und Schülern über Politik diskutierte, fragten sie mich: Frau Wöhrl, wieso reden Sie so viel über Energie? Die Antwort war schnell gefunden: Stellt euch vor wie die Welt aussah, als eure Großeltern klein waren. In den 30’er Jahren des vorigen Jahrhunderts lag der globale Primärenergieverbrauch bei 1,2 Milliarden Tonnen Öleinheiten. Es gab ca. 10 Millionen Pkws auf der Welt und der globale Pro-Kopf-Stromverbrauch lag bei 140 kWh.

Heute verbrauchen wir fast 11 Milliarden Tonnen Öl – 10 mal so viel wie 1930. Es gibt 800 Millionen Pkws auf der Welt und der globale Pro-Kopf-Stromverbrauch liegt bei 2800 kWh. Die internationale Energie Agentur schätzt den weltweiten Anstieg des Energieverbrauchs bis 2030 auf über 50%. Die sich rasant entwickelnde Informationsgesellschaft trägt viel dazu bei. Fachleuten zufolge wird das Internet weltweit inetwa 20 Jahren so viel Strom verbrauchen wie gegenwärtig die ganze Welt! Schon heute verbraucht ein einziger Google-Klick so viel Energie wie eine Energiesparlampe in einer Stunde.

Der Energiehunger ist also gewaltig. Aber wie befriedigen wir ihn und senken gleichzeitig unsere CO2-Emissionen? Es ist oft gesagt worden, dass Deutschland ein rohstoffarmes Land ist und dass der größte Schatz den wir haben, die Ideen in unseren Köpfen sind. Das ist richtig. Allerdings kann man mit Ideen und Gedankenblitzen allein noch keinen Ofen heizen und kein Auto antreiben. Was Deutschland braucht, sind moderne und effiziente Energietechnologien. Diese Technologien fallen aber nichtvom Himmel. Sie müssen durch Forschung und Entwicklung vorbereitet werden. Wer Energiegeschichte schreiben will, muss in Technologien investieren.

Mein Motto ist daher: Innovationen fördern – Energien sparen! Der wichtigste Schlüssel für eine gute Energiezukunft Deutschlands liegt auf dem Feld der Energieeffizienz. Denn alle Studien zeigen das, was auch der gesunde Menschenverstand erwarten lässt: Die Steigerung der Energieeffizienz ist die wirksamste und vor allem kostengünstigste Maßnahme für eine sichere und klimaverträgliche Energieversorgung. Mir ist wichtig, dass Energiesicherheit und Klimaschutz auch bezahlbar bleiben. Wir dürfen Energie- und Klimapolitik nicht auf Kosten der sozial Schwachen betreiben. Klimaschutz ist Zukunftsvorsorge. Ja! Aber wir müssen auch die Gegenwart im Auge behalten, denn die Menschen müssen heute ihre Stromrechnung bezahlen.

Wir fördern daher in der Bundesregierung Forschung und Entwicklung moderner Energietechnologien. Allein von 2005 bis 2008 stehen 1,7 Mrd. Euro bereit. Danach wird noch mal kräftig aufgestockt: 2,1 Mrd. Euro bis 2011. Ich lege im Bundeswirtschaftsministerium Wert darauf, dass wir vor allem Techniken fördern, die Energie einsparen. So zum Beispiel Kraftwerkstechniken, die Strom aus weniger Kohle und Gas erzeugen. So machen wir den Weg frei für mehr Wachstum – auch auf den Datenautobahnen der Informationsgesellschaft.

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