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Hauptbahnhof Nürnberg. Bund investiert in Überwachungskameras – Bayernkurier, 14.06.2016

Endlich: Die Deutsche Bahn und ihr Eigentümer, die Bundesregierung, investieren 85 Millionen Euro in mehr und bessere Überwachungskameras in den am stärksten durch Terror und Kriminalität gefährdeten Bahnhöfen Deutschlands. Dazu gehört auch der Nürnberger Hauptbahnhof, denn nach einer Sicherheitsanalyse von Bahn und Bundespolizei steht Nürnberg besonders im Fadenkreuz von Terroristen.

Noch im Juni wollen der Bund und die Deutsche Bahn die Videoüberwachung am Nürnberger Hauptbahnhof ausbauen und modernisieren. Das hat der bayerische Konzernbeauftrage der Bahn in einem Brief an die Nürnberger CSU-Bundestagsabgeordnete Dagmar Wöhrl bestätigt.

„Das gibt den Menschen zum einen ein gesteigertes Sicherheitsgefühl. Zum anderen kann die bessere Videotechnik bei der Überführung von Straftätern helfen“

, erklärte Wöhrl dazu.

Der Vorsitzende der CSU-Fraktion im Nürnberger Stadtrat, Sebastian Brehm, freut sich ebenfalls. Er verweist darauf, dass der CSU-Bezirksverband Nürnberg-Fürth-Schwabach im einstimmig beschlossenen Leitantrag beim Bezirksparteitag erst vor einer Woche mehr und bessere Videoüberwachung forderte (der Bayernkurier berichtete):

„Mit mehr Kameras und besserer Technik für die Videoüberwachung wird umgesetzt, was die CSU in ihren Anträgen mehrfach gefordert hat“, erklärte Behm gegenüber dem Bayernkurier. „Wir freuen uns über die rasche Modernisierung am Hauptbahnhof und sind überzeugt, dass dieser Schritt entscheidend zu mehr Sicherheit und Aufklärung beitragen wird.“

Schon 2015 hatten Bundesinnenministerium und Bahn grundsätzlich beschlossen, die Videoüberwachung in deutschen Bahnhöfen auszubauen. Statt der ursprünglich geplanten 60 Millionen sollen 85 Millionen Euro in mehr und bessere Videokameras gesteckt werden. Das Programm läuft bis 2023. Denn die Sicherheitsbehörden sind sich im Klaren darüber, dass auch Bahnhöfe durchaus zum Ziel von Terroristen werden können – das haben spätestens die islamistischen Anschläge in Madrid 2004 und London 2005 gezeigt.

Der Nürnberger Hauptbahnhof ist deshalb als einer der ersten dran mit der Modernisierung und Verstärkung der Videoüberwachung, weil Bundespolizei und Bahn in einer Sicherheitsanalyse etwas Erschreckendes festgestellt haben: Demnach gehört Nürnberg zu den am meisten durch Terror und Kriminalität gefährdeten Bahnhöfen Deutschlands. In der Analyse belegte der Nürnberger Hauptbahnhof – nach Bremen und Hamburg bundesweit Platz drei.

Darauf verweist auch Sebastian Brehm: „Der Nürnberger Hauptbahnhof ist einer der drei gefährdetsten in Deutschland und im Sicherheitsbericht der Stadt Nürnberg zudem seit Jahren der Kriminalitätsschwerpunkt Nummer eins“, sagt er zum Bayernkurier. „Wir müssen dafür sorgen, dass die Bürgerinnen und Bürger sich dort wieder sicherer fühlen können und die Ausweitung und Modernisierung der Videoüberwachung ist ein wichtiger Schritt dahin. Eine wirklich gute Entscheidung von Innenministerium und Bahn“, so der CSU-Fraktionschef.

Wie die Nürnberger Nachrichten berichten, sind derzeit bundesweit rund 5000 Kameras an rund 700 Bahnhöfen im Einsatz. Weitere 27.000 sind in Regional- und S-Bahnzügen der DB installiert, schreiben die NN unter Berufung auf einen Bahn-Sprecher. Damit seien mehr als 80 Prozent der Fahrgastströme von Videokameras erfasst. Ausschließlich die Bundespolizei habe Zugriff auf die von den Kameras eingefangenen Bildern.

Eine Besichtigung des Hauptbahnhofs ergibt folgendes Bild: Offensichtlich ist das Bahnhofsgebäude selbst, für dessen Sicherheit bekanntlich die Bundespolizei und die Bahn verantwortlich sind, weniger stark mit modernen Videokameras ausgestattet als etwa das Bahnhofs-Untergeschoss und die Königstor-Passage in Richtung Altstadt, wo die Bayerische Polizei zuständig ist. Während in Untergeschoss und Passage zahlreiche moderne Kameras – getarnt und schwenkbar – potenzielle Kriminelle, Drogenhändler und aggressive Bettler im Blick haben und damit möglicherweise von Gaunereien abhalten, sind im Bahnhofsgebäude selbst nur wenige moderne Kameras vorhanden. Zusätzlich ist am oberen Ende jeder Rolltreppe jeweils eine offensichtlich ältere Kamera angebracht, die nicht schwenkbar ist. Es gibt also in der Tat Einiges zu modernisieren.

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Bayernkurier
14.06.2016
Wolfram Göll

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