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Dieser Artikel stammt aus der Zeit meiner politischen Arbeit bis Oktober 2017 und kann überholte Informationen enthalten.

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Erhöhung der Visagebühren für Helfer im Südsudan auf das Hundertfache kommt indirektem Mord am eigenen Volk gleich

Afrika südlich der Sahara. Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, BMZDie Vorsitzende des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (AWZ) im Deutschen Bundestag, Dagmar G. Wöhrl erklärt:

„Die Ankündigung des Arbeitsministeriums des Südsudan, die Arbeitsgenehmigungen für ausländische Mitarbeiter von Hilfswerken von 100 US-Dollar auf 10.000 US-Dollar anzuheben, gerade jetzt, wo die schlimmste Hungersnot seit Jahren droht, ist ein verantwortungsloser Akt, den ich auf das Schärfste verurteile. 5,5 Millionen Menschen und damit die Hälfte der südsudanesischen Bevölkerung sind laut der Vereinten Nationen aktuell auf Nahrungsmittelhilfen angewiesen. Eine Million Menschen stehen kurz vor dem Hungertod und 3,2 Millionen befinden sich auf der Flucht. Wenn in so einer Situation eine Regierung die internationale Hilfe für das eigene Volk erschwert und damit in Kauf nimmt, dass die Menschen im eigenen Land verhungern, dann ist das an Zynismus nicht mehr zu überbieten und kommt indirektem Mord gleich.“

„Wegen der anhaltenden Dürre brauchen die Menschen in ganz Ostafrika momentan besonders umfangreiche Hilfe. Bei meinem Aufenthalt in der Region konnte ich mir ein Bild von den Herausforderungen machen. Das Schlimme im Südsudan ist, dass die Katastrophe wegen der Kämpfe im Land zu einem guten Teil auch menschengemacht ist. Aus einem Bericht der Uno-Kommission für Menschenrechte geht deutlich hervor, dass das Aushungern von Teilen der Bevölkerung gezielt als Kriegswaffe benutzt wird und dass von der Regierung und verbündeten Milizen schwere Verbrechen an der Zivilbevölkerung begangen werden. Die dramatische Verteuerung der Arbeitsvisa für ausländische Helfer wird unweigerlich dazu führen, dass im Südsudan weniger Menschen mit Lebensmitteln und Medikamenten erreicht werden können. Das bedeutet, dass mehr Menschen an Unterernährung und Krankheit sterben. Die Regierung im Südsudan muss die Erhöhung der Visagebühren umgehend rückgängig machen.“

Bildquelle: www.bmz.de

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