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Dieser Artikel stammt aus der Zeit meiner politischen Arbeit bis Oktober 2017 und kann überholte Informationen enthalten.

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UN-Nothilfegipfel muss Auftakt für neues System der humanitären Hilfe bilden

Blaue Flagge der UN United Nations Organisation von FedeCandoniPhoto / photodune-5073024Die Vorsitzende des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (AWZ) im Deutschen Bundestag, Dagmar G. Wöhrl erklärt:

 

 

 

„125 Millionen Menschen weltweit sind wegen zunehmender Krisen mittlerweile auf humanitäre Hilfe angewiesen. Mit 60 Millionen sind so viele Menschen auf der Flucht, wie nie zuvor. Von den 20 Milliarden US-Dollar, die laut Schätzungen der UN für 2016 benötigt werden, wurde bislang nur ein Bruchteil bereitgestellt. Gewaltsame Konflikte sind die Hauptursache, aber auch auf die Zunahme humanitärer Krisen in Folge von Klimakatastrophen werden wir uns in Zukunft einstellen müssen. Angesichts dieser Dimension muss die Weltgemeinschaft dringend neue Lösungsansätze vorlegen. Darum begrüße ich es sehr, dass die UN den ersten weltweiten Nothilfegipfel in Istanbul einberufen haben. Von diesem Gipfel müssen neue Akzente für die humanitäre Hilfe ausgehen. Mit dem Gipfel muss ein Prozess des Umdenkens eingeleitet werden. Dieser ist dringend notwendig.“


Weiter erklärt Wöhrl:

„Die Staatengemeinschaft muss sich besser für humanitäre Krisen aufstellen, damit wir im Ernstfall schneller und gezielter reagieren können. Dafür braucht es im ersten Schritt eine Verdopplung des Gesamtbudgets des UN- Nothilfefonds auf eine Milliarde US-Dollar. Bei der Rettung von Menschenleben gibt es keine Zeit für langwierige Verhandlungsprozesse. Wir müssen einfach auch anerkennen, dass die Krisen sich verändert haben. Sie kommen schneller und dauern oft länger. Während eine durchschnittliche Flüchtlingskrise Anfang der 90er Jahre noch 10 Jahre gedauert hat, sind es heute 17 Jahre. Diesen Entwicklungen muss darum insofern Rechnung getragen werden, dass die Maßnahmen der humanitären Nothilfe auf internationaler Ebene noch besser mit der Entwicklungszusammenarbeit verzahnt werden. Alle Staaten sollten sich nach ihren Möglichkeiten beteiligen. Bei großen Staaten wie China, aber auch bei einigen arabischen Staaten sehe ich da durchaus noch Raum nach oben.“

 

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